Rund 194.000 Wehrmachtssoldaten gerieten, zum großen Teil kurz vor Kriegsende, in jugoslawische Gefangenschaft. Gezielten Vernichtungsaktionen ausgesetzt, kam die Hälfte von ihnen ums Leben. Nirgendwo sonst, auch nicht in der Sowjetunion, herrschten ähnliche Bedingungen.
In keinem anderen Land wurde das Kriegsende so blutig geschrieben wie in dem neu erstandenen Staat Titos. Seine Partisanen ermordeten nicht nur fast 80 % der im Lande verbliebenen Volksdeutschen und einige hunderttausend slowenische, kroatische, bosnische, albanische und serbische Regimegegner, auch Zehntausende Kriegsgefangene fielen Massenerschießungsaktionen zum Opfer. Andere starben auf sogenannten „Sühnemärschen“ oder unter den unmenschlichen Bedingungen in den Lagerkomplexen, die auf eine gezielte Dezimierung der dort internierten Menschen abzielten.
Heute werden in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens laufend die Reste von Massengräbern entdeckt, viele tausend Opfer wurden aber auch, teils noch lebend, einfach in Karsthöhlen geworfen. Auf den beliebten Urlaubsinseln Rab und Krk sind später Hotelanlagen, die sich nicht zuletzt bei deutschen Touristen großer Beliebtheit erfreuen, über diesen einstigen Stätten des Grauens errichtet worden.
Die Berichte und Erinnerungen zahlreicher Kriegsgefangener wurden für dieses Buch gesammelt und ausgewertet, um erstmals einen vollständigen Überblick über „Titos Super-Katyn“ geben zu können. Die Schauprozesse gegen höhere deutsche Offiziere werden in einem eigenen Kapitel behandelt, ein weiteres widmet sich dem im Lager Werschetz ermordeten Abt Graf von Neipperg, für den ein Seligsprechungsverfahren eingeleitet wurde.
352 Seiten, geb., viele Abb.
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