Ralf Schumann
Hauptmann Franz von Werra
Vom Jagdfliegerass zum Ausbrecherkönig
Am 13. Juni 1914 wurde Franz von Werra als Sohn einer verarmten Adelsfamilie in Leuk im Kanton Wallis geboren. Die kinderlose Familie des preußischen Majors Oswald Carl adoptierte Franz und seine Schwester. Nachdem sich die Adoptiveltern aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten getrennt hatten, machte er als blinder Passagier auf dem Frachtschiff „Niederwald“ seinem späteren Ruf als Ausbrecherkönig ein erstes Mal alle Ehre. Nach diesem misslungenen Unternehmen und dem Abbruch des Gymnasiums besuchte von Werra ab 1933 die Sportschule der SA in Hamm.
Ab 1935 in der Fliegerschule in Berlin ausgebildet, wurde Franz von Werra 1936 zum Leutnant befördert und nahm mit der I. Gruppe des Jagdgeschwaders 1 am Polenfeldzug teil. Sein erster Luftsieg jedoch gelang ihm erst am 20. Mai 1940 als er als Adjutant des Stabes der II. Gruppe des Jagdgeschwaders 3 mit seiner Me 109 eine Hawker Hurricane fünfzehn Kilometer östlich von Arras abschoss. Dem folgten am 22. Mai 1940 drei weitere spektakuläre Luftsiege innerhalb von nur zwei Stunden. Nach einem Luftsieg am 28. August 1940 und drei auf einem englischen Flugfeld am Boden zerstörten Hawker Hurricane am selben Tag, wurde er am 5. September 1940 in der Luftschlacht um England südlich von London abgeschossen und kam in britische Kriegsgefangenschaft. Nach zwei in letzter Minute vereitelten Fluchtversuchen aus den englischen Gefangenenlagern Grizedale Hall und Swanwick, glückte Franz von Werra nach der Verlegung nach Kanada am 10. Januar 1941 der Absprung von einem Transportzug und die Rettung in die damals noch neutralen USA.
Seine sich anschließende, abenteuerliche Reise über Südamerika, Afrika, Spanien und Italien führte ihn im April 1941 zurück nach Deutschland. Ab Juni 1941 als Gruppenkommandeur der I. Gruppe des Jagdgeschwaders 53 an der Ostfront eingesetzt und am 22. August 1941 zum Hauptmann befördert, gelangen ihm an der Ostfront im Monat Juli 1943 dreizehn Luftsiege.
Im Herbst 1941 mit seiner I. Gruppe/Jagdgeschwader 53 „Pik As“ zum Küstenschutz gegen britische Bomber in Holland eingesetzt, versagte bei einem Übungsflug am 25. Oktober 1941 über der Nordsee der Motor seines Flugzeuges. Der mit dem am 14. Dezember 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnete Franz von Werra fand dabei den Fliegertod.
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